Ein Teil dieser rückläufigen Zahlen lässt sich sicherlich demografisch erklären. Gleichzeitig hat zum Beispiel der Maschinenbau wie andere Ingenieurberufe auch ein echtes Imageproblem. Viele junge Menschen wenden sich ab, weil sie im Irrglauben sind, mit der Umstellung der Automobilindustrie zur E-Mobilität braucht Baden-Württemberg keine Ingenieure mehr. Dies ist ein fataler Irrtum. Dem Land und unserer Wirtschaft werden in wenigen Jahren in dramatisch hoher Zahl Nachwuchskräfte mit Ingenieurabschluss fehlen.
Die Ausbildungszeit für Ingenieure liegt zwischen 3 und 5 Jahren. Die Lücke, die durch den starken Bewerbungsrückgang entsteht, wird somit erst in 4 bis 5 Jahren richtig sichtbar werden. Doch dann wird es keine schnellen Lösungen mehr geben.
Es besteht somit die Gefahr, dass noch mehr Unternehmen mit ihrer Entwicklung und ihrer Produktion ins Ausland gehen. Um dies zu verhindern, müssen jetzt Hochschulen und Industrieverbände sowie die Landespolitik gemeinsam handeln. Wir müssen öffentlich auf den Ingenieurmangel aufmerksam machen, wir müssen über die Zukunftsberufe mehr informieren und aufzeigen, dass die CO2-neutrale Wirtschaft, die E-Mobilität und die klimaneutrale Energieversorgung nicht ohne Ingenieurinnen und Ingenieure gelingen kann.
Auf dem Fachbereichstag Maschinenbau Esslingen