Ohne Energie keine Wirtschaft

Energie Unsere Zukunft Wirtschaft

Wo Wirtschaft ist, wird Energie gebraucht. Es ist (historisch gesehen) kein Zufall, dass in den wirtschaftsstärksten Bundesländern die meisten Kernkraftwerke stehen. In die Zukunft gerichtet bedeutet das: Wenn im deutschen Süden und Südwesten Strom knapp wird, geht immer mehr Industrie in den Norden.
Die Wirtschaft folgt der Energie.
Die Bundesländer haben sich in den letzten 50 Jahren wirtschaftlich sehr unterschiedlich entwickelt. Den größten Aufschwung hat Bayern genommen. Bis 1989 musste Bayern finanziell „mitgezogen“ werden. Heute ist dieses Bundesland so stark, dass es mehr als die Hälfte des Länderfinanzausgleichs alleine stemmt. In Bayern stehen vier Kernkraftwerke.

Neben Bayern sind auch Hessen und Baden-Württemberg Einzahler in den Finanzausgleich. Beide Bundesländer bezahlen ungefähr die andere Hälfte des Länderfinanzausgleichs. Alle übrigen Bundesländer sind Nehmerländer (nur Rheinland-Pfalz muss aktuell eine kleine Summe einzahlen – das hat es den Gewinnen von Biontec zu verdanken). In Baden-Württemberg waren vier Kernkraftwerke am Netz und in Hessen zwei.

Nordrhein-Westfalen hingegen hat in den letzten Jahrzehnten einen furiosen Niedergang erlebt. Vor 50 Jahren war dieses Bundesland gleichauf mit Deutschlands wirtschaftlichen „Klassenbesten“ und hat die ärmeren Bundesländer unterstützt. Heute ist die Wirtschaftsleistung an Rhein und Ruhr pro Kopf betrachtet nur noch halb so hoch wie in Bayern. Nordrhein-Westfalen hatte (außer der kleinen Anlage in Würgassen) nie ein Kernkraftwerk – man hatte ja genügend Kohle. Aber seit der Kohlekrise Anfang der 60er Jahre und dem Einzug des Erdöls ist dieser Energieträger auf dem absteigenden Ast.
Im Jahr 2019 hat Baden-Württemberg knapp 80% seines Strombedarfs selbst produziert. Nach Lage der Dinge werden es 2050 nur noch 50% sein. Der Verband der baden-württembergischen Energieversorger (vfew) geht davon aus, dass wir dann 70% mehr Strom als heute benötigen werden. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Industrie immer weniger fossile Energien nutzt und elektrifiziert wird. Weil es illusorisch ist, dass Baden-Württemberg seinen immensen Strombedarf an regenerativen Energien ausschließlich auf eigenen Flächen erzeugen könnte, werden wir folglich immer abhängiger von Stromimporten.

Wir müssen unsere Energiesicherheit selbst in die Hand nehmen

Die Politik muss sich auf einen Verteilungskampf um knappe erneuerbare Energie einstellen. Die Wirtschaft tut dies bereits. Northvolt, Intel und Tesla haben sich gegen den Süden entschieden. Der Norden wird immer interessanter für Manager und Investoren, weil an der Küste Strom produziert. Wir müssen dafür sorgen, dass der Süden als Industriestandort attraktiv bleibt. Aus diesem Grund lehnen wir auch die Idee ab, dass im Süden der Strom teurer als im Norden Deutschlands sein soll.

 

Die entscheidende politische Frage ist, ob und wie der Strom vom Norden in den Süden kommt. Die große Energiepipeline Südlink sollte in diesem Jahr bereits in Betrieb genommen werden. Aktuell hofft man auf das Jahr 2028. Um aber den Strombedarf in Baden-Württemberg zu decken, brauchen wir nicht eine Energiepipeline, sondern zwei oder sogar drei.

 

Politisch haben wir zwei Alternativen: Entweder zu hoffen, dass rechtzeitig ausreichend Energieleitungen längs durch Deutschland bis zu uns gebaut werden. Dabei sollten wir jedoch nicht darauf wetten, dass sich die von der Durchleitung betroffenen Bundesländer gegenüber ihren widerständigen Bürgerinitiativen zugunsten unserer Industriestandorte verkämpfen werden. Vorausschauende Politik sollte vom Gegenteil ausgehen.

 

Die bessere Option scheint mir, den Schulterschluss mit Bayern zu suchen und die Energiesicherheit selbst in die Hand zu nehmen. Wenn der Süden Deutschlands ein Wirtschaftsmotor bleiben will, braucht er sehr viel Strom. Wenn dieser Strom nicht aus dem Norden kommt, sollten wir Alternativen aufbauen. Wir haben direkte Nachbarn im Süden und Osten, die ein Interesse haben dürften, uns mehr regenerativ erzeugten Strom zu liefern. Dafür muss investiert werden und an dieser Stelle sollten wir uns finanziell engagieren.

 

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